ÜBER
Seit vielen (ca. 20) Jahren arbeiten die öffentlichen Dienste in der Euregio Maas-Rhein (EMR), die jeweils für das Katastrophen- und Krisenmanagement (einschließlich Infektionsschutz), die Brandbekämpfung und die medizinische Notfallhilfe (einschließlich Krankenhäuser) zuständig sind, in EMRIC zusammen. Die Partner in EMRIC sind für die Umsetzung und Durchführung der europäischen, bi- und trinationalen und regionalen Vereinbarungen in den oben genannten Themenbereichen innerhalb der EMR verantwortlich. Unterstützt wird die Partnerschaft durch die Geschäftsstelle des EMRIC.
Innerhalb von EMRIC werden viele Angelegenheiten in Kooperationsverträgen und -vereinbarungen geregelt, soweit sie in die regionalen Zuständigkeiten der Partner fallen. Die für die Notfallversorgung zuständigen Dienste und die Dienste für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten treffen sich regelmäßig unter der „Flagge“ von EMRIC. Während der Covid-Krise wurden diese regionalen Strukturen jedoch von nationalen/ föderalen Strukturen überstimmt, diese nationalen/föderalen Strukturen ergriffen oft verwaltungspolitische und medizinische Maßnahmen, die keineswegs miteinander kompatibel waren. Die selbstverständliche euregionale Zusammenarbeit war plötzlich nicht mehr selbstverständlich, während die Notwendigkeit einer solchen Zusammenarbeit bestehen blieb.
Dies erforderte also eine andere Herangehensweise innerhalb von EMRIC und verlangte nach neuen Vereinbarungen auf euregionaler Ebene. Zu diesem Zweck wurde das Projekt PANDEMRIC gestartet. Das Projekt zielt darauf ab, die Vereinbarungen über den Informationsaustausch auf administrativer und operativer Ebene schriftlich festzulegen. Darüber hinaus zielt das Projekt darauf ab, eine bessere Koordination zwischen den Ländern in der EMR zu erreichen, wenn es um die Verteilung von ICU-Patienten geht. Eine weitere Hürde, die sich während der ersten Covid-Welle stellte, war das grenzüberschreitende Testen. Während der ersten Covid-Welle stellte sich heraus, dass dies kaum möglich war. Auch bei der Beschaffung der persönlichen Schutzausrüstung gab es einige Rückschläge.
Ziel dieses Projektes ist es daher, die Vorteile der Grenzlage bei solchen Großkrisen zu nutzen und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in solchen Situationen zu erleichtern. Im Rahmen des Projekts sollen die Auswirkungen der Maßnahmen und deren Folgen für die EMR und (die Gesundheit der) Bürger erforscht werden. Auch die Möglichkeiten der Ausweitung der Zusammenarbeit zwischen den Intensivabteilungen der Krankenhäuser werden untersucht werden. Eine Studie innerhalb dieses Projekts wird auch die rechtlichen Aspekte des grenzüberschreitenden Transports untersuchen. Die Region Twente und die Region Zuid-Limburg (GGD) arbeiten in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsministerien der Niederlande und des Landes NRW bereits seit einiger Zeit an den Möglichkeiten, eine einheitliche Vereinbarung im Bereich der grenzüberschreitenden Ambulanzversorgung zu treffen. Gerade während der Covid-Krise hat die Zahl der Transporte, insbesondere für Intensivpatienten, zugenommen. Die Region Twente wird daher auch von den Ergebnissen dieser Untersuchung Gebrauch machen.
Es besteht ein Bedarf an einem euregionalen Frühwarnsystem, und zu diesem Zweck werden einige der bestehenden Instrumente für den Informationsaustausch angepasst und verbessert. Die Anforderung von gegenseitiger Hilfe (Krankenwagen und medizinische Intensivstationen) soll stärker automatisiert werden, um die unterbesetzten Einsatzzentralen, die Abteilungen für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten und die Krisenstäbe im Falle so großer Krisen wie der Covid-Krise zu entlasten. Es wird ein euregionales Zentrum für die gemeinsame Beschaffung von zuverlässiger Schutzausrüstung und euregionalen Testmöglichkeiten eingerichtet. Dabei werden auch die bereits angefallenen und noch anfallenden Mehrkosten zur Bewältigung der Krise in der EMR berücksichtigt.
EMRIC (Lead Partner), ITEM, das MUMC+, die Deutschsprachige Gemeinschaft, die Provinz Lüttich und der EVTZ-EMR werden gemeinsam an diesen Verbesserungen arbeiten. Insbesondere kommen die Tools und das euregionale ICU-Netzwerk auch direkt der Sicherheitsregion Limburg-Nord (angrenzend an den Kreis Heinsberg und Limburg (B)) zugute. Die Provinz Limburg (BE), die Sicherheitsregion Süd-Limburg, die Stadt Aachen, die GGD Süd-Limburg, der Kreis Heinsberg, der Zivilschutz des Bundeslandes Belgien, die Provinz Lüttich und die Sicherheitsregion Limburg-Nord werden als angeschlossene Partner im Projekt vertreten sein.
Das Management der Produkte wird in der Verantwortung der EMRIC-Partnerschaft liegen, wodurch die Kontinuität der entwickelten Produkte auch nach Abschluss des Projektes gewährleistet ist. Synergien mit anderen Projekten, die im Rahmen dieses Calls eingereicht werden, insbesondere mit dem Projekt Euprevent, sind bereits im Vorfeld berücksichtigt worden. Es gibt eine klare Aufgabenteilung zwischen EuPrevent und EMRIC. Wie der Name schon sagt, befasst sich EuPrevent mit der Prävention von Krankheiten in der Bevölkerung. Zu den Aufgaben von EMRIC gehören das Krisenmanagement (einschließlich des Ausbruchs von Infektionskrankheiten) und die Umsetzung der Gesetze der drei Länder sowie die internationale Zusammenarbeit.
Ein Beirat, bestehend aus hochrangigen Wissenschaftlern und Administratoren, wird das Projekt begleiten.
PANDEMRIC wird von INTERREG Euregio Maas-Rhein finanziell unterstützt und von der Provinz Limburg kofinanziert.